

Grenzüberschreitende Übungen
Das PREpare Projekt richtet sich neben den tagtäglichen Notfalleinsätzen auch auf den Einsatz im Katastrophenfall. Dies sind Einsätze mit vielen Verletzten, wie zum Beispiel der Massenunfall auf der A31 im Jahr 2011, bei denen der Rettungsdienst Unterstützung aus anderen Regionen benötigt. Hierbei kann die Unterstützung aus dem Nachbarland sehr wertvoll sein.
Der Einsatz über die Grenze will geübt sein
Da Großschadensereignisse nicht alltäglich sind und dazu noch sehr komplex, ist es wichtig solche Einsätze regelmäßig zu üben. Um die Einbindung des Rettungsdienstes aus dem Nachbarland zu fördern, werden im Rahmen des PREpare Projektes 4 grenzüberschreitende Katastrophenschutz-Übungen organisiert.
Niederlande, NRW und Niedersachsen: 3 Länder, 3 Systeme
Da der Rettungsdienst in Deutschland auf Länderebene geregelt ist und die Niederlande an zwei deutsche Bundesländer grenzt, treffen bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gleich drei verschiedene Rettungssysteme aufeinander: das niederländische (NL), das nordrhein-westfälische (NRW) und das niedersächsische (Nds.) System. Aus diesem Grund sind auch alle drei Länder an den Übungen beteiligt, die von der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt geleitet werden.


Abschlussübung PREpare
In der Notfallversorgung ist man auf Notfälle vorbereitet. Auch auf größere Notfälle. Das ganze Jahr über bereiten sich die Helfer auf große Notfälle mit Hilfe von Seminaren, Trainings und Übungen vor.
Am Samstag den 17.02.18 fand in der Übungshalle des Institutes der Feuerwehr NRW bei Münster eine große Übung zur grenzüberschreitenden Notfallversorgung mit rund 80 teilnehmenden Mitarbeitern des Rettungsdienstes, der Einsatzzentrale und der Feuerwehr statt, die normalerweise alle in Twente, Oost Achterhoek, im Kreis Borken und in der Grafschaft Bentheim arbeiten.
Die teilnehmenden Helfer stießen auf 2 unterschiedliche Szenarien, einen Massenautounfall und einen Amoklauf im deutsch-niederländischen Grenzstreifen, die sie gemeinsam bewältigen mussten.
Die Abschlussübung ist Teil PREpare Projektes. Mithilfe dreier voraus gegangener Übungen wurden vor allem Kommunikationswege für die verschiedenen Einsatzteams erarbeitet. Die Szenarien von Samstag waren die ersten „real life“ Übungen, worin zum einen alle Ambulanzen und Feuerwehren aus den Regionen eingesetzt wurden und zum anderen auch die Einsatzzentralen eng zusammenarbeiten mussten.
Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Parteien zu üben. Denn bei einem großen Unfall dicht an der Landesgrenze können unter Umständen die Kapazitäten des jeweils anderen dringend benötigt werden.
Funktionieren die Kommunikationspläne so wie erwartet? Woran muss bei der Zusammenarbeit zwischen Twente, Oost Achterhoek, Borken und Bentheim noch gearbeitet werden, um Verletzte so schnell wie möglich ausreichend zu versorgen? Sind die Kompetenzbereiche klar definiert? Wie ist insbesondere die Kommunikation zwischen den Helfern? Ist die Sprache ein Problem? Sogenannte „Beobachter“ bewerteten die Übung. Die Feuerwehr- und Rettungsakademie Bocholt (FRB) koordinierte die Übung gemeinsam mit dem GHOR Twente und dem Bureau Acute Zorg Euregio.
Abschlusssymposium des PREpare-Projekts
Am 14.03.2018 findet ab 12:30 das Abschlusssymposium des PREpare-Projekts in Enschede statt, auf dem die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem gesamten PREpare-Projekt sowie die Evaluierung der abschließenden Übung mit der interessierten Öffentlichkeit geteilt werden. Sie können sich hier anmelden.
PREpare wird im Rahmen des INTERREG V A Programm Deutschland-Nederland finanziell unterstützt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Provincies Gelderland und Overijssel, der Staatskanzlei Niedersachsen, dem Wirtschaftsminsterium NRW, dem Ministerie van Veiligheid en Justitie und Menzis.


Übung 1
Erste grenzüberschreitende Übung im Oktober 2016
Die erste grenzüberschreitende Übung fand am 4. Oktober 2016 bei der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie in Bocholt statt. Der Fokus lag bei dieser Übung auf dem Kennenlernen der jeweils anderen Organisationsstruktur und dem Definieren von Schnittstellen und dem Austausch von Informationen bei einem Großschadensereignis. Als Übungform wurde eine ETS-Übung gewählt, eine Simulationsübung, bei der die Einsatzstelle und die Rettungsmittel mit Magneten an einem Whiteboard dargestellt wird. An dieser Übung nahmen sowohl niederländische Rettungsdienstmitarbeiter als auch Einheiten aus dem Kreis Borken (NRW) teil.


Übung 2
Leitstellen Table Top Übung
Am 6. Juni 2017 fand die zweite grenzüberschreitende Übung in Apeldoorn bei der Leitstelle Meldkamer Oost Nederland statt. Der Fokus lag bei dieser Übung auf den Kommunikationswegen bei einem Großschadensereignis zwischen der Leitstelle Meldkamer Oost Nederland in Apeldoorn und der Leitstelle Kreis Borken (NRW).


Übung 3
Doppelte Simulations-Übung
Die dritte Übung wird im Oktober 2017 stattfinden. Die Übung wird wie bereits die erste in ETS-Form gehalten werden. Das Szenario wird zwei Mal durchgespielt, einmal als ob der Einsatz dabei in den Niederlanden stattfindet und einmal als ob er in Deutschland stattfindet. Die Kommunikationsstrategie, die derzeit erarbeitet wird, soll hierbei bereits geübt werden.


Übung 4
Real Life Katastrophenschutz-Übung
Im Februar 2018 wird die vierte grenzüberschreitende Übung stattfinden. Hierbei sollen alle 3 Länder (NRW, Niedersachsen und die Niederlande) zum Einsatz kommen. Wieder in 2 unterschiedliche Szenarien aufgeteilt, sollen dieses Mal deutsche und niederländische Rettungskräfte einen gemeinsamen Einsatz praktisch miteinander üben. Die Veranstaltung wird in einer Halle am Institut der Feuerwehr in Münster stattfinden.